Rituelle Gewalt

Training und MindControl

Tätergruppen in organisierten rituellen Strukturen machen sich das Wissen um die Dissoziative Identitätsstörung zu eigen und benutzen diese gezielt für ihre Zwecke. Wir geben hier einen kleinen Einblick in diese Thematik.

++ Achtung, dieser Text enthält Trigger ++

Inhaltsübersicht

Geheimhaltung und Kontrolle als Hauptziele für das Training

Zwei Themen sind für Gruppierungen, die Kinder rituell missbrauchen und sie in der organisierten Kinderprostitution und -pornographie verkaufen, sehr wichtig: Die Geheimhaltung der Straftaten und die Steuerung der Kinder. Für diese Zwecke durchleben die Kinder nicht nur die Gewalt im Rahmen der Rituale oder des sexuellen Missbrauchs durch Pädophile, sondern zusätzliche psychische, physische und emotionale Gewalt, die sie für diese Zwecke trainieren soll. Absichtliche Traumatisierung der Kinder hat zum Ziel, dass die Gruppe die komplette Kontrolle über die Kinder erhält.

Teile des Trainings der Kinder

Je nach Gruppierung und Aufgabe des Kindes, bzw. des Persönlichkeitsanteils, unterscheidet sich das Training. Es gibt jedoch ein paar übergeordnete Aspekte, die fast alle Kinder betreffen, die im Kontext von Organisierter Gewalt systematisch ausgebeutet werden.

  • Arkandisziplin: Absoluten Gehorsam auf jeden Befehl
  • Deprivationstraining: Das Abtrainieren eigener Körperbedürfnisse wie Schlaf, Hunger, Toilettenbedürfnissen, Bewegungsdränge
  • Überwindung von Ekel und Würgen
  • Von klein auf wird der Körper auf Sex in allen Varianten trainiert
  • Niemandem vertrauen, keine Person und keine Situation kann als sicher erlebt werden
  • Bindung nur an den Täter/Halter/Programmierer der Gruppe, keine gesunde Bindung zu anderen außerhalb der Gruppe

Training im Kontext von sexueller Ausbeutung

Die Kinder werden von sehr jungem Alter an sexuelle Berührungen konditioniert. Der Körper wird für die Bewegungen trainiert und die Körperöffnungen regelmäßig gedehnt. 

In manchen Gruppierungen werden einzelne Persönlichkeitsanteile für spezielle Kundenwünsche und Fetische der Zwangsprostitution ausgebildet. Je nachdem, für welchen Bereich des sexuellen Missbrauchs sich der Täter-Kunde interessiert, erscheint der entsprechende Persönlichkeitsanteil, der darauf trainiert wurde. 

Nicht jedes Kind, das in diesem Kontext missbraucht wird, wird dafür trainiert. Das Training findet besonders bei denjenigen Kindern statt, die neben dem regelmäßigen Missbrauch noch ein Alltagsleben u.a. mit Schule haben und möglichst unauffällig sein sollen. Aufgrund der dissoziativen Barrieren der Dissoziativen Identität funktioniert dies bis zum Erwachsenenalter in der Regel. 

Training im Kontext der eigenen Gruppierung

Die meisten Gruppierungen bestehen über viele Generationen hinweg und öffnen sich nicht nach Außen. Das erfordert, dass der eigene Nachwuchs für die Ziele und Zwecke der Gruppierung benötigt wird. Opfer werden immer auch zu Tätern gemacht. Je nach Gruppierung und je nach geplanter Stellung und Aufgabe des Kindes, erhält dieses das Training dazu, um die Arbeit der Gruppe im Erwachsenenalter fortführen zu können.

Training im Kontext der Geheimhaltung und Ausstiegsverhinderung

Die Geheimhaltung der Straftaten funktioniert zum Einen aufgrund der dissoziativen Abspaltung des Erlebten und zum Anderen aufgrund eines Trainings zur Geheimhaltung. Jedes Kind erlebt mindestens einmal, was Menschen erleben müssen, die als sogenannte “Verräter” die Gruppe verlassen oder über diese sprechen wollen. Vor den Augen der Anderen werden “Verräter” aufs brutalste gequält. Sie lernen ebenfalls, dass jemand anderes dafür bestraft wird, falls sie selbst nicht wie von der Gruppe gefordert mitmachen. 

In speziellen Trainings lernen sie, wie sich sich in bestimmten Situationen zu verhalten haben, um die Gruppe zu schützen und deren Aktivitäten zu ermöglichen. Mehr dazu weiter unten unter “konditioniertes Verhalten”. 

Satanistische ritualisierte Gewalt erfolgt nicht nach Lust und Laune der Täter. Sie ist vielmehr ein hoch psychologisch aufgebautes System, mit dem Ziel die Opfer gefügig und gehorsam zu machen; sie abzurichten, um sie in den Messen zu „gebrauchen“ und letztendlich sie zum Teil des satanistischen Systems werden zu lassen – damit sie eines nicht tun: Erzählen oder gar Aussteigen. Das müssen Sie unbedingt verstehen. Es geht nicht um gelegentliche Schläge, gelegentlichen Missbrauch. Es geht um eine gezielte, systematische Abrichtung durch schwerste Formen der Folter.

Konditioniertes Verhalten

Die Gruppen ahnen, dass es im Erwachsenenalter der Betroffenen Persönlichkeitsanteile geben wird, die sich Hilfe suchen und z.B. zur Therapie gehen werden. Daher trainieren sie vorab andere Persönlichkeitsanteile darin, diese Hilfe zu blockieren. Mittels extremer Gewaltanwendung und Foltermethoden spalten sie neue Anteile ab und geben diesen Aufgaben. Im Rahmen eines inszenierten Settings lernt dieser neue Anteil, welche schlimme Situation eintreffen würde, falls dieser nicht alles dafür tut, z.B. die Therapie zu blockieren. Der Anteil lernt Möglichkeiten der Therapie-Blockade und denkt, er tut dem Körper der Betroffenen einen Gefallen, wenn er die Therapie sabotiert, da er dadurch andere schlimme Konsequenzen abweisen kann. In der Realität der Therapie hat das dann zur Folge, dass z.B. entweder Therapie-Sitzungen abgesagt werden oder der Anteil mit der Therapeutin über Themen spricht, die in andere Richtungen führen. Dies würde man ein “Therapie-Stör-Programm” nennen. 

-> Ein Programm ist eine gelernte Verhaltensweise, die von einem dafür trainierten Anteil automatisch durchgeführt wird, wenn eine bestimmte Situation eintritt. Die Gruppen trainieren und konditionieren eine Vielzahl an Anteilen in den Kindern, um viele Programme in ihnen aufzubauen. Typischerweise existieren Verkettungen mehrere Persönlichkeitsanteile, die nacheinander auftreten und gemeinsam einen Handlungsablauf im Rahmen eines Programms bilden. 

Typische Programme

Es gibt bestimmte konditionierte Verhaltensmuster, die bei fast allen Betroffenen zu beobachten sind. Manche Verhaltensmuster lassen sich erst dann beobachten, wenn Betroffene im Ausstieg sind und sich entgegen den gelernten und verinnerlichten Vorgaben der Gruppe verhalten (wollen).

  • Berichterstatter-Anteile müssen sich regelmäßig bei der Gruppe melden und darüber informieren, wo man wohnt und was im Alltag passiert.
  • Anteile, die dafür zuständig sind, bestimmte Termine und Daten im Blick zu haben und an diesen zur Gruppe kommen um an Ritualen teilzunehmen oder für anderes zur Verfügung zu stehen.
  • Aufpasser-Anteile, die darüber wachen, welche Informationen anderen Menschen erzählt werden. Informationen über das eigene System oder die Gruppe dürfen nicht nach Außen gelangen.
  • Bestrafer-Anteile, die die Aufgabe haben, den Körper für Fehlverhalten zu bestrafen. Im Extremfall sind sie dafür zuständig, dass Betroffene Suizid begehen.
  • Anteile, die darauf achten, dass man zu keinen anderen Personen außerhalb der Gruppe eine enge Bindung aufbaut.

In der Realität gibt es eine enorme Vielfalt von Programmen. Erstaunlicherweise haben Aussteigerinnen aus sehr unterschiedlichen geografischen Orten häufig ähnliche sehr spezielle Programme, was darauf schließen lässt, dass die Gruppen sich untereinander vernetzen und es ein verbreitetes Wissen über das Konditionieren von Kindern gibt. 

Als bezeichnend für organisierte und auch rituelle Gewalt gelten spezifische Formen der Bewusstseinsspaltung und -manipulation. Über extreme Gewaltanwendungen in der Kindheit und Jugend wurde die sich entwickelnde Persönlichkeit dissoziativ in verschiedene innere Anteile aufgespalten. Die so entstandenen Persönlichkeitsanteile werden von den Tätern und Täterinnen gezielt für ihre Zwecke trainiert und genutzt.

Mind Control

Der Begriff MindControl dient als Überbegriff über alle Formen der Manipulation, Konditionierung und Programmierung der Kinder. Täter streben danach, die totale Kontrolle über das Denken, Fühlen und Verhalten ihrer Opfer zu haben. Teilweise werden neu gespaltenen Anteilen Identitäten zugesprochen, die ihre Rolle und Aufgabe innerhalb der Gruppe untermauern soll (z.B. Identität als Sex-Sklavin, als Vampir, als Hohepriester, als Tier, als Soldat oder als Roboter). Den Anteilen wird ein Weltbild vermittelt, das den Zwecken der Gruppe dient. Da die Anteile durch Gewalt der Täter entstanden sind, kennen sie nur die Täter und deren Umfeld. Durch die Aufteilung der Dissoziativen Identität erleben diese Anteile nie die „normale Alltagswelt“ und haben keine Möglichkeiten sich eine eigene Meinung oder ein eigenes Weltbild zu bauen. 

Jeder Anteil, der durch die Täter bewusst abgespalten wurde, ist durch ein bestimmtes Signal (z.B. ein Ton, ein Lichtsignal, eine Geste, ein Wort) ins Bewusstsein des Körpers aufrufbar. Dadurch können die Täter bestimmen, welcher Anteil zu welchen Situationen „da sein soll“.

Betroffene sollen glauben, dass die Tätergruppierung die komplette Kontrolle über sie haben und sie von Außen steuern können. Hierbei handelt es sich um zutiefst verinnerlichte Glaubenssätze und Handlungsweisen, die im Rahmen von Ausstieg und Therapie reflektiert und verändert werden können.

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