Tätergruppen in organisierten rituellen Strukturen machen sich das Wissen um die Dissoziative Identitätsstörung zu eigen und benutzen diese gezielt für ihre Zwecke. Wir geben hier einen kleinen Einblick in diese Thematik.
++ Achtung, dieser Text enthält Trigger ++
Zwei Themen sind für Gruppierungen, die Kinder rituell missbrauchen und sie in der organisierten Kinderprostitution und -pornographie verkaufen, sehr wichtig: Die Geheimhaltung der Straftaten und die Steuerung der Kinder. Für diese Zwecke durchleben die Kinder nicht nur die Gewalt im Rahmen der Rituale oder der Prostitution mit Pädophilen, sondern zusätzliche psychische, physische und emotionale Gewalt, die sie für diese Zwecke trainieren soll. Gezielte Traumatisierung der Kinder hat zum Ziel, dass die Gruppe die komplette Kontrolle über die Kinder hat.
Satanistische ritualisierte Gewalt erfolgt nicht nach Lust und Laune der Täter. Sie ist vielmehr ein hoch psychologisch aufgebautes System, mit dem Ziel die Opfer gefügig und gehorsam zu machen; sie abzurichten, um sie in den Messen zu „gebrauchen“ und letztendlich sie zum Teil des satanistischen Systems werden zu lassen – damit sie eines nicht tun: Erzählen oder gar Aussteigen. Das müssen Sie unbedingt verstehen. Es geht nicht um gelegentliche Schläge, gelegentlichen Missbrauch. Es geht um eine gezielte, systematische Abrichtung durch schwerste Formen der Folter.
Zitat einer Aussteigerin
Die Gruppen ahnen/wissen?, dass es im Erwachsenenalter der Betroffenen Persönlichkeitsanteile geben wird, die sich Hilfe suchen und z.B. zur Therapie gehen werden. Daher trainieren sie vorab andere Persönlichkeitsanteile darin, diese Hilfe zu blockieren. Mittels extremer Gewaltanwendung und Foltermethoden spalten sie neue Anteile ab und geben diesen Aufgaben. Im Rahmen eines inszenierten Settings lernt dieser neue Anteil, welche schlimme Situation eintreffen würde, falls dieser nicht alles dafür tut, z.B. die Therapie zu blockieren. Der Anteil lernt Möglichkeiten der Therapie-Blockade und denkt, er tut dem Körper der Betroffenen einen Gefallen, wenn er die Therapie sabotiert, da er dadurch andere schlimme Konsequenzen abweisen kann. In der Realität der Therapie hat das dann zur Folge, dass z.B. entweder Therapie-Sitzungen abgesagt werden oder der Anteil mit der Therapeutin über Themen spricht, die in andere Richtungen führen. Dies würde man Therapie-Stör-Programm nennen.
-> Ein Programm ist eine gelernte Verhaltensweise, die von einem dafür trainierten Anteil automatisch durchgeführt wird, wenn eine bestimmte Situation eintritt. Die Gruppen trainieren und konditionieren eine Vielzahl an Anteilen in den Kindern, um viele Programme in ihnen aufzubauen.
In der Realität gibt es eine enorme Vielfalt von Programmen. Erstaunlicherweise haben Aussteigerinnen aus sehr unterschiedlichen geografischen Orten häufig ähnliche sehr spezielle Programme, was darauf schließen lässt, dass die Gruppen sich untereinander vernetzen und es ein verbreitetes Wissen über das Programmieren von Kindern gibt. (Hinweis: Einige Programme werden sogar pränatal und im Säuglingsalter begonnen)
Als bezeichnend für organisierte und auch rituelle Gewalt gelten spezifische Formen der Bewusstseinsspaltung und -manipulation. Über extreme Gewaltanwendungen in der Kindheit und Jugend wurde die sich entwickelnde Persönlichkeit dissoziativ in verschiedene innere Anteile aufgespalten. Die so entstandenen Persönlichkeitsanteile werden von den Tätern und Täterinnen gezielt für ihre Zwecke trainiert und genutzt.
Nick, 2018
Der Begriff MindControl dient als Überbegriff über alle Formen der Manipulation, Konditionierung und Programmierung der Kinder. Täter streben danach, die totale Kontrolle über das Denken, Fühlen und Verhalten ihrer Opfer zu haben. Teilweise werden neu gespaltenen Anteilen Identitäten zugesprochen, die ihre Rolle und Aufgabe innerhalb der Gruppe untermauern soll (z.B. Identität als Sex-Sklavin, als Vampir, als Hohepriester, als Tier, als Soldat oder als Roboter). Den Anteilen wird ein Weltbild vermittelt, das den Zwecken der Gruppe dient. Da die Anteile durch Gewalt der Täter entstanden sind, kennen sie nur die Täter und deren Umfeld. Durch die Aufteilung der Dissoziativen Identität erleben diese Anteile nie die „normale Alltagswelt“ und haben keine Möglichkeiten sich eine eigene Meinung oder ein eigenes Weltbild zu bauen.
Jeder Anteil, der durch die Täter bewusst abgespalten wurde, ist durch ein bestimmtes Signal (z.B. ein Ton, ein Lichtsignal, eine Geste, ein Wort) ins Bewusstsein des Körpers aufrufbar. Dadurch können die Täter bestimmen, welcher Anteil zu welchen Situationen „da sein soll“.
Zum weiterlesen:
Gaby Breitenbach „Innenansichten dissoziierter Welten extremer Gewalt: Ware Mensch – Die planvolle Spaltung der Persönlichkeit“
Allison Miller „Jenseits des Vorstellbaren: Therapie bei Ritueller Gewalt und Mind Control“
Orit Badouk Epstein „Ritual Abuse and Mind Control: The Manipulation of Attachment Needs“
James R. Noblitt „Ritual Abuse in the Twenty-First Century: Psychological, Forensic, Social, and Political Considerations“
Becker, T./ Karriker, W./ Overkamp, B./ Rutz, C. (2007) „Extreme Abuse Survey“
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